Ihr denkt ihr habt einen naturnahen Teich und könnt dort Emys orbicularis ansiedeln.... 

Die Betonung liegt auf "Ihr denkt". 

Hier eine Erklärung warum das nicht so einfach geht. 

 

Für die Leute die eine europäische Sumpfschildkröte in einen abgesicherten Teich halten wollen genau so wichtig. 

 

Setzt Euch hin, nehmt euch nen ☕und Zeit und Ruhe zum Lesen und Lernen:

 

Die Emys orbicukaris unterscheidet man in Haplotypen. Viele entstammen keiner artreinen deutschen Linie.

 

Hier lest ihr eine ausführliche Beschreibung dazu:

 

http://www.emys-orbicularis.de/Haplotypen.html

 

Ich vermute ihr habt Euch ausgiebig mit den Abstammungen der europäischen Sumpfschildkröte befasst und sämtliche Literatur sowohl im Internet als auch in der Fachliteratur gelesen?

 

Hier eine gute Möglichkeit dies jetzt zu tun:

https://www.bfn.de/artenportraits/emys-orbicularis

 

Es ist Euch bekannt, dass diese Unterarten hat die bis nach Afrika gehen und daher darauf geachtet werden muss, dass in naturnahen Gewässern die nicht 100% ausbruchsicher sind ausschließlich deutsche Gene schwimmen dürfen.

 

Das europäische Verbreitungsgebiet der Sumpfschildkröte umfasst die Iberische Halbinsel, die Südhälfte Frankreichs, Italien, die Balkanhalbinsel sowie Osteuropa bis etwa zur Wolga. Die nördlichsten Vorkommen befinden sich in Lettland. Selbst in Teilen Nordafrikas gibt es diese Art.

Jede hat ein anderes Genmerkmal und kann nur anhand eines Gentests identifiziert werden.

 

Viele Emys orbicularis sind gemixte Gentypen diese müssen Ausbruch sicher gehalten werden. Leider sind diese entstanden, weil Züchter zusammen gesetzt haben ohne vorher Gentests zu machen. Noch heute ist dies Gang und Gebe da sich viel Geld mit europäischen Sumpfschildkröten machen lässt. 

 

Es ist wirklich ein sensibles Thema, weil auch hier wie bei Trachemys und Graptemys oft Mixe vorhanden sind. Wenn wir zurück gehen in die Geschichte der Emys orbicularis aus DE dann wissen wir, dass diese fast vollständig ausgerottet worden sind. Nun haben wir im Laufe der Jahrzehnte aber wieder eine gute Population von Emys orbicularis. Allerdings sind die Haplotypen II a und II b keine reinen DE Expemplare, denn diese existieren soweit es  mir persönlich bekannt ist nicht wirklich als ureigentliche europaische Sumpfschildkröten aus Deutschland.
Im Auswilderungsprojekt sollen diese mit wenigen Exemplaren zur Zucht genommen worden sein.
Wirklich wissen tun wir dies aber nicht.
Wir können heute schwer nachvollziehen wie die vorhandenen Exemplare alle miteinander gezüchtet wurden, da hier vermutlich zusammen gesetzt wurde was vorhanden war.
Anders ist es mit den Exemplaren die nicht aus unserer Region stammen. 
 

Darum achtet bitte auf den seriösen Züchter der in seinen Papieren die Unterart zu stehen hat. Der sich nicht davor scheut für unter 100 €/pro 🐢 einen Gentest bei seinen Zuchtexemplaren zu machen. Denn auch bei Haplotyp Bestimmungen kann das Ergebnis sein das es zwar z.B. Haplotyp IIb ist, dies aber nicht zu 100%.

 

Mittlerweile gibt es unzählige private Züchter. Vor Kauf sollte unbedingt nachgefragt werden, woher die europäische Sumpfschildkröte stammt. Denn nicht jede verträgt unser Klima. Es ist in manchen Bundesländern Pflicht das dies in den Papieren eingetragen wird.

 

Wo kann man einen solchen Gentest machen lassen und wie funktioniert das? 

 

Beim Reptilien Tierarzt der einen Abstrich aus der Mundhöhle nimmt. Mancher nimmt auch eine Blutprobe. 

 

Oder man nimmt selber einen Speicheltest aus der Mundhöhle und schickt diese dann an:

 

2017 wurde der Gentest im

 

Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie

Abt. Biologie

Direktor Prof. Dr. Michael Wink

Im Neuenheimer Feld 364

69120 Heidelberg 

Tel: 06621 54 - 4880

 

vorgenommen bei einer Emys orbicularis eines Bekannten, siehe unten.

2018 hatte ich dort wegen einem Test angerufen.

14.08.2023 war es noch aktuell.

 

Ihr könnt auch anrufen und nach dem Preis fragen.  

 

Ihr werdet kaum ausgewachsene Exemplare finden, die sich für Euren Naturteich eignen. 

Ich vermute, dass es Euch nicht möglich sein wird diesen sehr großen Naturteich komplett gegen Ausbruch zu sichern?

 

Die meisten Nachzuchten sind noch zu klein und hier muß noch mit einem Netz über den kompletten Teich vor Fressfeinden gesichert werden. Fragt den Züchter aus welcher Region die Nachzucht stammt. 

 

Hier steht eindeutig:

 

Emys mit dem Haplotyp IIa kommen natürlicherweise nicht in Deutschland vor, wenn sie auftauchen, so stammen sie von eingeführten und freigesetzten Sumpfschildkröten. Dieses Tier oder seine Nachkommen sollten in Deutschland nicht ausgesetzt werden.

Das Auswilderungsprogramm der NABU ist seit Jahren akribisch geplant und ausgeführt und achtet genau auf diese Vorgaben. Die Arten die im Handel und bei Züchtern angeboten werden sind oft gemixt in den Unterarten. Man spricht hier eigentlich von Hybriden. Meist nicht mehr in definierbaren Unterarten zu unterscheiden. 

 

Aus diesem Grund gilt es unbedingt zu verhindern dieses Projekt zu verfälschen, in dem Mischlinge oder andere Unterarten als aus Deutschland in die Natur gelangt und das Projekt ruiniert.

 

Dies sind die Projekte:

 

https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/sumpfschildkroete/17301.html

 

http://www.emys-orbicularis.de/ArtenschutzprogrammMV.html

 

Sehr lange dachte man das die Europäische Sumpfschildkröte in Deutschland nicht mehr ansässig werden würde. Private Züchter haben dies möglich gemacht und ihre wertvollen, einzigartigen Exemplare vermehrt und zur Verfügung gestellt. Diese haben nur einen Genpol und gehören nach Deutschland. 

 

 

Daher ist es wirklich sehr wichtig, dass jede andere Nachzucht nicht diesen wertvollen kleinen Pool an Exemplaren verfälscht.

 

Mir ist sehr wohl bewußt, das sich einige Züchter ziemlich auf den >Schlips getreten fühlen> allerdings ist es kein Problem die Elterntiere mit denen gezüchtet wird testen zu lassen. Das vermindert nicht den Ertrag. Wenn ihr allerdings Eure Nachzuchten für ca. 40 € auf Internetplattformen verschleudert ist das auch nicht gerade seriös. Davon mal abgesehen, dass es für die Emys orbicularis die eigentlich mehr kosten sollten um Spontankauf unüberlegt zu verhindern nicht gerecht ist.

Hat uns die Vergangenheit bei zB Trachemys, Graptemys, Sternotherus, Chrysemys etc nicht gezeigt das dann eine Anschaffung schnell getan ist. Allerdings die Auffangstationen füllt. Wann hört das endlich mal auf, das Vermehren und Verschleudern, wenn die Nachzuchten nicht schnell genug verkauft werden?

 

Und nein, das Argument das ein Reptil erschwinglich für Jedermann sein soll akzeptiere ich nicht. 

Es soll immer um das Tier gehen und was nix kostet wird oft nicht gut behandelt.

Klar, ist es teuer und kann es nur wer mit Geld kaufen wird es auch oft nicht besser behandelt. Selber oft genug erlebt.

Aber es verringert die Anzahl der Reptilien und die vorhandenen Reptilien würden wahrscheinlich besser gehalten werden.

Geht es doch oft um das >schau mal was ich hier habe>.

 

 

Hier seht Ihr eine weibliche Emys orbicukaris Hapolotys IIa.

Sie wurde jahrelang in einem Terrarium mit einer Wasserschüssel gehalten.

Nun lebt sie artgerecht in einem Teich mit selbigem Genpol.

Ein herzliches Dankeschön an Danny, dem ich sie kostenfrei zur Verfügung gestellt habe.

Das war ihr Horror Zuhause:

Nachfolgend ein Männchen mit rot orangen Augen der Emys orbicukaris, Gentest wurde nicht gemacht.

Er war ein Fundtier das einen Angriff von einem Fressfeind überlebt hat. Er wurde mir gebracht und war etwas kränklich und abgemagert. Nach ein paar Monaten war er wieder fit und in der nächsten Saison hielt er es nicht mehr aus und wollte in einem Teich wo er Platz genug hat.

 

Ich hatte ihn legalisieren lassen und ihn dann an einen ausbruchsicheren Teich vermittelt. Leider wurde er aus diesem gestohlen. Ein Ausbruch war definitv nicht möglich.

Zuvor lebte er in Pflege fast 2 Jahre in einem ausbruchsicherenTeich.

Er war wirklich ein so wunderbarer Kerl, kam nach Jahren immer noch auf mich zu geschwommen und hat mich erkannt. Es macht mich unheimlich traurig das ich nun nichts mehr über seinen Verbleib weiß. Erkennungsmerkmal waren Kratzspuren auf seinem Panzer von vielleicht Waschbärenkrallen?

Das sind 2 Monate alte Nachzuchten einer Bekannten, mittlerweile sind sie schon groß.

Diese zwei stammen von einem Züchter der den Genpool benennen kann. Dies als Beispiel damit ihr Euch einen Eindruck machen könnt warum ein Netz für die ersten Jahre über den Teich kommt. Zum Vergleich schaut Euch das Efeututenblatt an.